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004 03.11.2008 Erfolgreicher Start des Praxisverbunds Neuro-Psychiatrische Versorgung Kurpfalz
Presseinformation
Erfolgreicher Start des Praxisverbunds Neuro-Psychiatrische Versorgung Kurpfalz (npv)
Bereit für die Herausforderungen 2009
 

Mit dem 1.1.2009 tritt neben dem Gesundheitsfonds auch die Neufassung des Verteilungsschlüssels der Krankenkassenbeiträge (Risiko-Strukturausgleich, RSA) mit dem Morbiditätsorientierten RSA – oder kurz Morbi-RSA genannt – in Kraft. Der Morbi-RSA macht die Krankheitsanfälligkeit (Morbidität) der Versicherten zum wesentlichen Kriterium für die Höhe der Finanzmittel, die aus dem Gesundheitsfonds an die jeweilige Krankenkasse gezahlt werden.  
Mit dem Morbi-RSA eröffnen sich neue Potenziale für die Betreuung chronisch kranker Patienten: je mehr kranke Versicherte eine Kasse hat, desto mehr Geld erhält sie aus dem Morbi-RSA. Diese Einnahmen muss sie aber in Versorgungsprogramme investieren, damit die Kosten nicht unkontrolliert steigen. Höhere Kosten im Vergleich zu anderen Kassen würden nämlich über den Beitragssatz von 15,5% hinaus Zusatzbeiträge erfordern, die derzeit nicht durchsetzbar sind und zu massiven Mitgliederverlusten führen würden. Der generelle Lösungsansatz ist daher, die medizinische Betreuung der betroffenen Patienten zu optimieren und eine teure Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu vermeiden.
So besteht die hohe Erwartung und Hoffnung für Patienten und Ärzte, mit den Finanzmitteln aus dem Morbi-RSA eine bessere Versorgung zu ermöglichen. Es bestehen zwar seit längerer Zeit spezielle medizinische Programme für chronisch kranke Patienten, vor allem im Rahmen von Verträgen zur „Integrierten Versorgung“, doch erst wenige zu neurologisch-psychiatrischen Krankheiten.
Dieses wird sich sicher aus den o.g. Gründen ändern, allerdings sind die Anforderungen an die Programme ist sehr hoch: so müssen u.a. anerkannte und qualitätsgesicherte Behandlungspfade eingesetzt und die Betreuung der Patienten anhand dieser Pfade über die verschiedenen Stufen des Gesundheitswesens wie Hausarzt – Facharzt – Klinik – Reha – durchgehend sicher gestellt werden. Dies erfordert eine neue und besonders enge Kooperation zwischen den beteiligten Ärzten und Einrichtungen, die seitens der npv weiter entwickelt wird. Darüber hinaus werden im niedergelassenen Bereich nicht einzelne Ärzte, sondern nur Ärzte in organisierten und rechtsfähigen Gesellschaftsformen an derartigen Verträgen und somit Versorgungskonzepten beitreten können. Denn ein professionelles Management ist unabdingbare Voraussetzungen für die wirtschaftliche Umsetzung dieser komplexen Verträge.

  Image Randgespräche an den Infoständen
 
In einem ersten Schritt   in diese richtige Richtung haben 11 niedergelassene neurologisch und psychiatrisch tätige Ärzte im Großraum Mannheim/Heidelberg im Februar 2008 den Praxisverbund ?npv-Kurpfalz" gegründet. npv steht für neurologisch-psychiatrische Versorgung. Ziele der npv sind, durch Stärkung der ambulanten nervenärztlichen Versorgung und durch patientenfreundliche, wohnortnahe, hochwertige Behandlung auch in einem schwierigen Umfeld eine bestmögliche Gesundheitsversorgung anzubieten. Dazu gehören z.B. Minimierung von Wartezeiten, schnelle Befundübermittlung, Vermeidung von Doppeluntersuchungen, individuelle Betreuung, Teilnahme an neuen Verträgen u.v.m.. Eine bessere und enge Verzahnung von ambulanter und stationärer Behandlung wird angestrebt, um den Bedürfnissen der Patienten gerechter werden zu können.

  Image Randgespräche an den Infoständen
  Image Randgespräche an den Infoständen
 
Mit einer Informationsveranstaltung im kulturellen Ambiente des Reiss-Engelhorn-Museums in Mannheim präsentierte sich die npv-Kurpfalz am 15.11.2008 erstmals einem breiten Publikum. Bei dieser Gelegenheit stellte der Vorsitzende Dr. med. Eckert (Mannheim) die Ziele und Leistungen der npv sowie deren Mitglieder einzeln persönlich vor.
Patienten, deren Angehörige, andere interessierte Personen als auch Fachärzte aus Praxis und Klinik lauschten gespannt den beiden Fachvorträgen dieser Veranstaltung. So stellte Herr Prof. Groden, Universitätsklinikum Mannheim, moderne bildgebende Verfahren in der neurologischen Diagnostik vor, die sowohl auf dem Verfahren selbst als auch in der Anwendung neuer Kontrastmittel beruhen. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel der Bereich des Gehirns ermitteln, der durch einen Schlaganfall betroffen wurde.

  Image Vortrag Prof. Groden
  Image Dr. Eckert mit Publikum
 
In der nachfolgenden Pause hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich an den 7 Ausstellungsständen der Sponsoren umfassend über deren Patientenservices zu informieren. Zu den zahlreichen medizinischen Fragen über Diagnosen und Therapien der neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen standen die Ärzte der npv Rede und Antwort.

  Image npv mit Gast Prof. Kruse
 


Den Abschluss der Veranstaltung bildete der ergreifende Vortrag von Herrn Prof. Kruse, Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg, über Demenz, eine Erkrankung, die aufgrund der immer höheren Lebenserwartung weiter zunimmt. Herr Prof. Kruse versuchte dabei die Frage zu beantworten, ob ein Leben mit Demenz im fortgeschrittenen Stadium noch lebenswert sei. Dabei forderte er die Zuhörer auf, das Leben einmal aus der Perspektive des Kranken zu betrachten und kam zu dem Schluss, dass die Erkrankten auch im fortgeschrittenen Stadium noch emotionale Reaktionen zeigen, die als Zeichen für eine Teilnahme am Leben verstanden werden müssen. Das Publikum spendete ihm hierfür großen Beifall.

  Image Randgespräche an den Infoständen
 


Die npv Kurpfalz bedankt sich bei allen Teilnehmern, Gästen und Sponsoren für die gelungene Premiere. Für 2009 sind weitere Veranstaltungen, auch zu speziellen Themen, vorgesehen. Informationen zu den weiteren Aktivitäten finden Sie hier.


  Image Gespräche mit Teilnehmern
 
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